Bob Dylan

Kaum ein anderer Weißer hat soviel für die Rockmusik getan, wie der 1941 geborene Bob Dylan. Seinen Namen hat er vermutlich aus Respekt vor Dylan Thomas (Unter dem Milchwald!) gewählt, eigentlich heißt er Robert Allen Zimmermann. Zunächst traute er seinen Fähigkeiten als Songwriter nicht: Das Debutalbum enthält viele Covers, aber nur zwei Eigenkomositionen. Aber bereits seine beiden nächsten Platten, "The Freewheelin' Bob Dylan" und "The Times They Are A-Changin" machte ihn zum Weltstar, sein "Blowin' In The Wind" wurde zur Hymne einer ganzen Generation. Plötzlich war Bob Dylan, noch nicht einmal 25 Jahre alt, eine Symbolfigur der Protestbewegung. Lange hat er das Dasein als Lichtgestalt nicht ausgehalten; noch bevor ihn 1966 ein schwerer Motorradunfall aus der Bahn warf, machte er auf der Bühne ernst mit schmutzigen lautem Rock'n'Roll. Das war seinen Fans ein Dorn im Auge und auch  wenn Dylan Mitte der 70er mit "Planet Waves", "Blood on the Tracks" und "Desire" noch einmal drei Nr.1-Hits in den Albumcharts hatte, schien es doch vielen, die "Never Ending Tour" , die ihn seitdem um den Erdball führt, sei ein absteigender Ast. Auch die plötzliche Jesus-Begeisterung schien Beleg dafür, daß der Mann im Diesseits nicht mehr viel zu erwarten hat. 1997 aber hat Bob Dylan sich mit "Time Out Of Mind" eindrucksvoll zurück gemeldet. Das ist traurig-schöner Blues, die Instrumentierung erinnert an Cajun und New Orleans und Dylan's Stimme klingt rauh und strahlt zugleich eine Wärme aus, die man so von ihm noch nicht gehört hat.

 

 

 

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