Rammstein

Till Lindemann (Gesang) geboren: 4. Januar 1963, Christian „Flake“ Lorenz (Keyboard) geboren: 6./16.? November 1966, Richard Kruspe-Bernstein (Gitarre), geboren: 24. Juni 1967, Paul Landers (Gitarre), geboren: 9. Dezember 1964, Oliver Riedel (Bass) geboren: 11. April 1971, Christoph „Doom“ Schneider (Schlagzeug) geboren: 11. Mai 1966

Vor der Gründung von Rammstein hatten die Bandmitglieder, die allesamt aus der ehemaligen DDR kommen, schon musikalische Erfahrungen gesammelt. Einige hatten auch schon gemeinsam in anderen Bands gespielt, z.B. Flake, Paul und Schneider bei „Feeling B“. Zudem waren alle Bandmitglieder zu dem Zeitpunkt, als sie sich zusammenfanden, gerade von ihren Partnerinnen verlassen worden oder hatten diese verlassen. Wie es in einem Interview heißt, stellte dieser gemeinsame Schmerz eine „gute“ Grundlage und Inspiration für Rammstein dar.
Gitarrist Richard ließ des Weiteren verlauten, dass Rammstein für ihn nur mit der ursprünglichen Besetzung existieren könne. Würde eines der Mitglieder gehen, sei dass für ihn gleichzeitig das Ende von Rammstein.

Vor ihrer musikalischen Karriere gingen die sechs Rammsteine eher unspektakulären und aus bürgerlicher Sicht niederen Tätigkeiten nach: Till hat sein erstes Geld nach eigenen Angaben in den Sommerferien beim Torfstechen verdient (wo er nach zwei Tagen schon rausgeflogen sei). Paul war zuerst Heizer, Olli Stukkateur, Flake ist gelernter Werkzeugmacher. Richard hat sein erstes Geld als Kassierer an einer Flaschenkasse verdient, lernte dann Koch und ist somit das wahrscheinlich am respektabelsten ausgebildete Mitglied von Rammstein. Doom Schneider hat Telephonmontage gelernt.
Paul erklärte in einem Interview, dass das System der Ex-DDR keine Amateurmusiker zuließ. Jeder hätte einen offiziellen Beruf ausüben müssen.

Am Anfang von Rammsteins Aufstieg standen ein Wettbewerb, den sie mit einer Demokassette gewonnen haben und der David Lynch Film „Lost Highway. Die Sechs hatten Lynch gefragt, ob er mit ihnen ein Musikvideo produzieren könnte, aber er hatte keine Zeit. Statt dessen fanden zwei Lieder von Rammstein („Rammstein und „Heirate Mich“) den Weg in den Soundtrack dieses Films.
Rammstein hat bisher lediglich drei Alben veröffentlicht: 1995 „Herzeleid“, 1997 „Sehnsucht“ und 2001 „Mutter“. Hinzu kommt das 1999 erschienene „Live auf Berlin“, auf dem allerdings keine bis dato neuen Lieder zu finden sind. Diese vier bzw. drei Veröffentlichungen waren aber alle im In- und Ausland sehr erfolgreich, erhielten Gold- und Platin-Status.
Inzwischen gibt es nur noch wenige Flecken der Erde, die Rammstein auf ihren Tourneen noch nicht besucht haben. Damit sind sie auch die einzige deutschen Band, die sich wirklich international profilieren konnte.
Einerseits hat Rammstein das erreicht durch extrem harte Gitarrenrhythmen, gepaart mit Technoklängen aus dem Keyboard und Tills eindrucksvoller, wandlungsfähiger Stimme. Andererseits machen die Texte Rammstein einmalig: Anstatt bei den in der Popmusik üblichen Phrasen wie „Das, was ich will, bist du.“, „I need your love.“, „Hold me close.“ und so weiter zu verweilen, behandeln sie das (durchaus auch in ihren Liedern vorherrschende) Thema Liebe ganz anders. Sowohl liebevolle Gefühle als auch schiere Triebhaftigkeit und Perversion werden mit Metaphern und Symbolen noch und nöcher ausgedrückt - da heißt es „Unterm Nabel im Geäst wartet schon ein weißer Traum“, „Lass mich deine Tränen reiten, übers Kinn nach Afrika“ oder „Ich goss ihr Blut ins Feuer meiner Wut“. Ganz zu schweigen von dem Wortspiel im internationalen Hit „Du hast“.

 

 

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