Ostpreußen - das „Sehnsuchtsland der Deutschen“!

An dieser Stelle möchte ich etwas auf meine alte Heimat bzw. meinen Urspungsort eingehen.

Meine Oma Gertrud stammt aus Berndhöfen, mein Opa Alois aus Diwitten und mein Opa Erich aus Passenheim

Die ehemalige Provinz Ostpreußen befand sich im äußersten Nordosten des Deutschen Reiches. Sie hatte etwa 2.600.000 Einwohner und eine Fläche von ca. 40.000 Quadratkilometer. Die Provinzhauptstadt von Ostpreußen war Königsberg (heute Kaliningrad).

Erst sehr spät - zu spät - setzte die Flucht der Zivilbevölkerung vor der vorrückenden Roten Armee ein. Viele Tote gab es bei der Versenkung der mit ostpreußischen Flüchlingen vollbeladenen Schiffe "Wilhelm Gustloff", "General von Steuben" und "Goya".

Bei der Flucht und der anschließenden Vertreibung der verbliebenen deutschstämmigen Bevölkerung durch die Sieger des zweiten Weltkrieges kamen etwa 500.000 Zivilpersonen aus Ostpreußen ums Leben. An dieses unvorstellbare Leid erinnert heute dieser Gedenkstein mit dem ostpreußischen Wappen am Kreuz des Deutschen Osten bei Bad Harzburg.

Der Gedenkstein für die Vertriebenen aus der Provinz Ostpreußen

                                                                        

 

Wohl niemand außerhalb der Region, die vom 13. Jahrhundert bis zur Vertreibung 1945 von Deutschen besiedelt war, engagiert sich so intensiv und in so vielen Formen für Ostpreußen, wie ihre früheren Bewohner (die Deutschen bzw. die Ostpreußen).

Hier zwei Landkarten von Ostpreußen zum vergrößern anklicken

                          

 

Wappen von Ostpreußen

                        

Dieses Wappen zeigt den
Adler mit den Insignien
des 1. in Königsberg
gekrönten preußischen
Königs mit den Buchstaben
F und R, für FRIDERICUS REX.
Dies ist das erste
Ostpreußen-Wappen

Das heutige offizielle Ostpreußen-Wappen

Elchschaufel als Wappen der Landsmannschaft der Ostpreußen, das erst nach dem 2. Weltkrieg entstanden ist, wohl in Anlehnung an das Brandzeichen der edlen Trakehner-Pferde.

Die politische Situation - Das heutige Ostpreußen

Ostpreußen – gibt es das überhaupt noch? Ist das Land nicht untergegangen, wenn nicht schon 1945 mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Aufteilung der Region zwischen der Sowjetunion und Polen, dann spätestens aber 1991/92 mit der völkerrechtlichen Anerkennung der Nachkriegsgrenzen durch das wiedervereinigte Deutschland!

Nach der Besetzung des Landes durch die Rote Armee unterstellte das Potsdamer Abkommen den nördlichen Teil Ostpreußens im August 1945 der Sowjetunion und den südlichen Teil der Volksrepublik Polen zur vorläufigen Verwaltung.
Die endgültige Regelung sollte einem Friedensvertrag vorbehalten bleiben. Das Memelland wurde unmittelbar in die Litauische Sozialistische Sowjetrepublik, das Königsberger Gebiet in die Russische Teilrepublik der UdSSR integriert. Im Zuge der Deutschen Wiedervereinigung ist 1990 die Abtrennung der Ostgebiete durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag völkerrechtlich vollzogen und die Oder-Neiße Grenze festgeschrieben worden, die wenig später von Deutschland in einem deutsch-polnischen Grenzvertrag formal bestätigt wurde. Ostpreußen ist heute dreigeteilt: Das litauische Memelland und der südliche, polnische Teil Ostpreußens gehören seit 2004 der Europäischen Union an. Sie rahmen das Königsberger Gebiet ein, das eine russische Exklave auf dem Gebiet der EU bildet. Im Jahre 2007 sind Polen und Litauen dem Schengen-Raum beigetreten.

Somit gibt es das Ostpreußen was es mal war nicht mehr! Erstens ist es geteilt worden und zweitens gehört es nicht mehr dem Deutschen Volk.

Auf Grund von Flucht und Vertreibung leben heute nur noch sehr wenige Deutsche in Ostpreußen.. Alle haben ihr Hab und Gut durch die Flucht und der Vertreibung verloren!

Deutsches Eigentum wurde polnisches bzw. russisches Eigentum

Es gibt allerdings deutsche Vereine dort

Im litauischen Memelland gibt es zwei Deutsche Vereine. Zentraler Anlaufpunkt dieser Region ist das Simon-Dach-Haus des Vereins der Deutschen in Memel, in dem die Landsmannschaft Ostpreußen über ein eigenes Büro verfügt.

Zahlreiche Russlanddeutsche sind seit dem Ende der Sowjetunion in das heute russische Königsberger Gebiet eingewandert. Angehörige der ursprünglichen deutschen Bevölkerung sind dort dagegen kaum noch anzutreffen.

Im polnischen Teil Ostpreußens gibt es über 20 Deutsche Vereine, von denen der Größte über 3.000 und die Kleinsten weniger als 50 Mitglieder haben.
Die Vereine führen regelmäßige Treffen für ihre Mitglieder, kulturelle Veranstaltungen und Fahrten durch. Sie betreuen die Deutschen humanitär, bieten deutschen Sprachunterricht an und pflegen Friedhöfe und Gedenksteine. Daneben sind sie Anlaufpunkt für Rat- und Hilfesuchende. Die Deutschen Vereine im südlichen
Ostpreußen, die enge Kontakte zu den polnischen Verwaltungen pflegen, haben sich zu einem Dachverband mit Sitz in Allenstein zusammengeschlossen. Er vertritt die Heimat verbliebenen Deutschen beispielsweise gegenüber dem Deutschen Generalkonsulat Danzig oder dem VdG, dem Verband der deutschen Gesellschaften in Polen mit Sitz in Oppeln.

 

Hier noch eine Karte wo man genau sieht wie Ostpreußen vorläufig aufgeteilt wurde


Zum vergrößern anklicken

 

Das Ostpreußen-Lied


 

Anfang der 1930er komponierte der Königsberger Komponist Herbert Brust (* 17. April 1900; † 26. Juni 1968) sein „Oratorium der Heimat“. Den vierstrophigen Schlusschoral dieses Oratoriums dichtete der Königsberger Schriftsteller Erich Hannighofer (25. Februar 1908 - 1945). Das Lied traf auf große Begeisterung in der Bevölkerung, so dass es bald das „Ostpreußenlied“ genannt wurde und die ältere Landeshymne „Sie sagen all, du bist nicht schön“ von Johanna Ambrosius ablöste.

Nach der Vertreibung der Ostpreußen (1945-48) wurde dieses Lied zum Inbegriff ihrer Sehnsucht nach der alten Heimat. So entstand nachträglich die 5. Strophe: „Heimat wohlgeborgen...“.

Der Titel „Land der dunklen Wälder und kristall'nen Seen“ wurde zum Synonym für die Landschaft zwischen Ostseeküste und Masuren, welches in den vergangenen Jahrzehnten unzählige Male als Titel für Bildbände, Dokumentarfilme, usw. herangezogen wurde.

Zum Text der vierten Strophe gibt es zwei Varianten: Tag ist aufgegangen … Licht hat angefangen und Tag hat angefangen … Licht ist aufgegangen.

 

Text: Erich Hannighofer (25.02.1908 - seit 1945 vermisst)
Melodie: Herbert Brust (17.04.1900 - 26.06.1968)

Uraufführung 1933
 

1. Land der dunklen Wälder
Und kristallnen Seen,
Über weite Felder
Lichte Wunder gehn.

2. Starke Bauern schreiten
Hinter Pferd und Pflug;
Über Ackerbreiten
Streicht der Vogelzug.

  3. Tag hat angefangen
Über Haff und Moor.
Licht ist aufgegangen
Steigt im Ost empor.

4. Heimat, wohlgeborgen
Zwischen Strand und Strom,
Blühe heut und morgen
Unterm Friedensdom.

 

5. Und die Meere rauschen
Den Choral der Zeit.
Elche stehn und lauschen
In die Ewigkeit.

Lied anhören

 

Vor dem Ostpreußenlied war das 1884 von Johanna Ambrosius gedichtete Lied
"Sie sagen all, du bist nicht schön" das Lied der Ostpreußen.

Sie sagen all, du bist nicht schön
mein trautes Heimatland;
Du trägst nicht stolze Bergeshöh'n,
nicht rebengrün Gewand;
In deinen Lüften rauscht kein Aar,
es grüßt kein Palmenbaum,
doch glänzt der Vorzeit Träne klar
an deiner Küste Saum.

Und wenn ich träumend oft durchgeh'
die düst're Tannennacht
und hoch die mächt'gen Eichen seh'
in königlicher Pracht,
wenn rings erschallt am Memelstrand
der Nachtigallen Lied
und ob dem fernen Dünensand
die weiße Möve zieht.

Dann überkommt mich solche Lust,
daß ich's nicht sagen kann,
ich sing' ein Lied aus voller Brust,
schlag froh die Saiten an.
Und trägst Du auch nur schlicht Gewand
und keine stolzen Höh'n:
Ostpreußen hoch, mein Heimatland,
Wie bist du wunderschön!

Es gibt auch noch eine 2. Strophe, die nicht gesungen wird und kaum bekannt ist:

Und gibst dem König auch kein Erz,
nicht Purpur, Diamant,
klopft in Dir doch das treu'ste Herz,
Fürs heil'ge Vaterland.
Zum Kampfe lieferst du das Roß,
wohl Tonnen Goldes wert,
und Männer, stark zum Schlachtentroß,
die kräft'ge Faust zum Schwert.