The Rolling Stones (Mick Taylor, Charlie Watts, Mick Jagger, Keith Richard, Bill Wyman)

 

 

1960 - London

Die beiden Teenager Mick Jagger und Keith Richards, Freunde aus Kindheitstagen, treffen sich nach Jahren wieder. Mick Jagger hat seine Lieblingsplatten unterm Arm - amerikanischen Rhythm & Blues. Musik, die auch für Keith Richards die Bibel ist. Zusammen mit dem Schlagzeuger Charlie Watts, dem Gitarristen Brian Jones und dem Bassisten Bill Wyman gründen sie eine Band, die sie die Rolling Stones nennen. Nach einem Song ihres Blues-Idols Muddy Waters: "The Rolling Stone Blues"

Die Anfänge der Stones waren holprig: Blues und Soul waren in den frühen 60ern Underground-Musik. Mick & Co. bekamen zwar einen Plattenvertrag, aber sie hatten keine Hits - sie mussten sich sogar einen Song von den Beatles borgen „I wanna be your man“, um zum ersten Mal in die Top Ten zu kommen

 

Dafür haben die Stones eine gefährliche Aura um sich, sie sind sexy und wild.

Bill Wyman versicherte allerdings, daß sie dieses image nicht bewusst gefördert haben.

Die Leute glaubten wir hätten dieses image künstlich entworfen, dabei ergab sich doch das Geldproblem.

Wir konnten uns  keine schicken Anzüge für die ganze Band kaufen, wir konnten uns nicht 4 gleich aussehende Gitarren leisten. Lieber hatte man was zu Essen als eine ordentliche Frisur, unser Badboy image hat natürlich entwickelt und ich muss es ja wohl wissen.“

 

Das Image mag sich einfach so ergeben haben aber der Effekt  ist enorm. Anfang der 60er war die Medienwelt noch um einiges prüder als heute.

Wie sich Mick Jagger erinnert: „Damit sie eine Chance im Radio und Fernsehen hatten mussten die Popstars liebe Burschen sein, aber das war eine Fassade sie sangen zwar über liebesschmuss aber heimlich ließen sie die sau raus. Das wurde dann alles vertuscht. In der Zeit als wir anfingen, begannen die Musiker sich so zu geben wie sie wirklich waren. Aber die Leute waren für diese Entwicklung noch nicht bereit.“

 

Im englischen Bristel werden sie aus dem Hotel geschmissen weil sie sich geweigert haben Anzug und Krawatte zu tragen, derweil gibt es schon die ersten Nummer 1 Hits der Stones, beides Coverversionen von amerikanischen Vorbildern, wie It’s all over now und Little red ruster.

Anfangs trauen sich  Jagger und Richards das Songschreiben noch nicht so recht zu. Um so erstaunlicher das die Stoneshymne vielleicht die Hymne der 60er überhaupt im schlaf entstanden ist. Mitte 1965 liegt Keith Richards zugedröhnt bis oben hin mit Drogen und Alkohol in seinem Hotelzimmer in Florida. Als ich Satisfaction schrieb wachte ich mitten in der Nacht auf und steckte eine Cassette in den Recorder, dann schlief ich wieder ein. Am nächsten morgen wachte ich auf und stellte fest, daß  das Band bis zum Ende weitergelaufen war, ich spulte das Band zurück und da war's 30 Sekunden Satisfaction und dann 45 Minuten mein Schnarchen“

 

Klar wenn du Jung bist baust du mist, du bist aggressiv, besäufst dich, das ist doch normal dazu braucht’s nicht vielDieses Rockstarleben ist nicht für alle Stones lustig. Bill Wyman glaubt 1967 zum ersten mal an ein Ende der Stones.Das war 1967 Keith und Mick saßen im Gefängnis wegen Drogen, Brian Jones wurde 2 mal verhaftet. Auf diese Basis konnte man keine Studiotermine und keine Konzerte planen, außerdem war ich grade dabei mich scheiden zu lassen. Mick fing eine heimliche Affäre an und Keith spannte Brian Jones Anita Pallenberg aus. Das war eine turbulente Zeit“

Wie sie es geschafft haben in all dem Trubel noch Musik zu machen grenzt an ein Wunder. In dieser Zeit entstanden 3 Alben.

 

1968 erscheint das Album "Beggars Banquet" mit dem berüchtigten Song "Sympathy For The Devil". Ein großartiger Rocksong, in dem Mick Jagger in die Rolle des Teufels schlüpft und aus seiner Sichtweise die Ereignisse der Weltgeschichte beschreibt, die Stones sind musikalisch wieder Top.
Dafür gibt es Intern erste Risse: Brian Jones, Vater von sechs unehelichen Kindern, entfernt sich emotional vom Rest der Band. Dass Keith Richards ihm die Freundin Anita Pallenberg ausspannt, hilft da nicht gerade. Außerdem gerät Brians Drogenkonsum außer Kontrolle
und er kann sich mit den neuen Songs nicht mehr identifizieren.
Ich wollte nie ein Popstar werden, natürlich gefällt es mir mit Einschränkungen, aber ich bin keineswegs zufrieden weder künstlerisch noch persönlich öhh ich will nicht herumjammern

Anfang Juni 69 verlässt Brian Jones die Stones einen Monat später wird er tot in seinem Swimmingpool gefunden. Und noch ein schwerer Schlag trifft die Stones am Wendepunkt zu den 70ern, als Sicherheitskräfte für ihr Openairkonzert im kalifornischen Altemont haben die Stones die berüchtigte Rockerbande „Die Hells Angels“ engagiert, als ein 18 jähriger Farbiger eine Pistole zückt wird er von den Rockern erstochen. Die Stones spielen ihr Konzert zu ende um eine Panik zu verhindern und flüchten danach geschockt von der Bühne. Mit diesem Desaster ist die Flower Power und Peace Ära endgültig vorbei. Die 60er endeten traurig und doch war es eine art Reinigung für uns“.

 

Eines der Probleme der Rolling Stones in den 70ern Jahren ist Geld. Brian Jones starb ohne einen Penny zu hinterlassen, im Gegenteil er hatte 200 000 Pfound Schulden und das obwohl wir seit 7 Jahren in den Top Ten waren. „90% der Einnahmen resultierten aus den Songschreiberrechten, also jedes mal wenn einer unserer Songs im Radio lief bekamen Mick und Keith einen check, wir anderen gingen leer aus. Es gab ja auch sonst keine Vermarktung und die Konzerte waren nicht gesponsert. Man ging auf Tour um ein Album zu promoton, nicht um Geld zu machen“. Das Ende vom Lied Steuerschulden, die Stones verlassen England und ziehen nach Frankreich.  

 

1971 erscheint das erste Stones-Album der 70er: "Sticky Fingers". Andy Warhol hat das provozierende Cover entworfen. Es zeigt in Nahaufnahme die Lendengegend eines Mannes in einer engen Jeans. Man ahnt, dass er gut bestückt ist. Das Cover ist sogar mit einem echten Reißverschluss versehen. Wenn man ihn öffnet, sieht man Mick Jaggers Zunge - von da an das offizielle Markenzeichen der Band. Mitte der 70er wird der Gitarrist Mick Taylor gegen Ron Wood eingetauscht. Mick Taylor war zwar ein guter Musiker, aber kein richtiger Rockstar. Ronny Wood passt zu den Stones wie die Faust aufs Auge. 1976 gehen die Stones wieder auf Tournee, aber es werden die letzten Konzerte für die nächsten 5 Jahre. Inzwischen ist Keith Richards das Sorgenkind der Stones. Keith ist schwer Heroinabhängig, in Toronto wird er mit Drogen erwischt und festgenommen. „Sie versuchten mich aufzuwecken um mich offiziell zu verhaften, sie brauchten ganze 2 Stunden dazu. Sie schlugen mich links und rechts, ich hatte schon ganz rote Wangen, dann sagten sie ok jetzt bist du dran und du musst hinter Gitter und zwar für 7 Jahre.“  Die Stones und Keith Richards haben glück, Keith muss nicht für 7 Jahre hinter Gittern, sondern zur Entziehungskur.

 

In dieser Zeit ist die Welt im Satardaynight Fever auch die Stones lassen sich anstecken, das Ergebnis der Classicer Miss You von 1978.  „Das mit der Dancemusik fing schon Mitte der 70er an, vor allem in den Schwulendiscos. Wahrscheinlich haben wir mit diesen Groufs angefangen, weil ich in dieser Szene unterwegs war. Es war eine Zusammenarbeit von unserem Keyboarder Billy Presten, Bill Wyman und mir während Keith Richards  in Kanada im Knast schmorte – hehe“

 

Mit neuen Songs im Rücken und einigermaßen drogenfrei, entschliesen sich die Stones nach fünf Jahren Bühnenpause zu einer großen Stadion-Tour. Es wird ein Triumph-Zug. Nicht viele 60er-Jahre-Bands haben die Punk-Revolution überlebt und füllen immer noch die großen Stadien

 

Die Zeiten sind ruhiger geworden. Mick und Keith sind passionierte Väter und kommen gut miteinander klar. Die Stones müssen nicht mehr die bösen Buben des Rock 'n' Roll spielen und genießen es. Die Highlights in ihrem Privat-Leben: Keith Richards verletzt sich beim Stöbern im Bücherregal und Mick Jagger gerät mit seiner Millionen-Scheidung von Jerry Hall in die Schlagzeilen


Im legendären Münchner Circus-Krone-Bau gehörten 1965 zwei Auftritte zur ersten Begegnung Deutschlands mit den Stones. Die wüste Tour war begleitet von Fan-Aufständen und Polizei-Einsätzen mit Wasserwerfern, Gummiknüppeln und Hunden. Vor genau 30 Jahren spielten die Engländer 1973 erstmals in der Münchner Olympiahalle. Zum Entzücken der Boulevardpresse machte Keith Richards zu dieser Zeit dem "unanständig schönen" Münchner Top-Model Uschi Obermeier den Hof. Noch im selben Jahr ging die Band in der Isar-Metropole ins Studio, wo ihre zeitlose Hymne "It's Only Rock'n'Roll" entstand.

Als Wegbereiter der Rock-Gigantomanie brachten die Stones 1976 in der Halle mit dem berühmten Zeltdach eine Inszenierung auf die Bühne, die mit ihrem Pomp alles bisher Dagewesene in Europa in den Schatten stellte. Adel und High-Society umwarben die anzüglichen, aufwieglerischen Jet-Setter

 

Zurück